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Trommelfell

Das Trommelfell nimmt die Rolle eines Übersetzter im Ohr ein, der die Schallwellen in mechanische Schwingungen umwandelt. Durch diese Umwandlung kann das Gehirn den Schall erst „verstehen“ und somit im weiteren Verlauf verarbeiten.

Das Trommelfell als Teil des Ohrs

Das Trommelfell (Membrana tympani, Myrinx) ist somit ein Teil des Schallleitungsapparates im Ohr. Als dünne Membran grenzt es das Mittelohr, bzw. die Paukenhöhle (Cavum tympani), von dem äußeren Gehörgang (Meatus acusticus externus) ab. Auf das Ohr eintreffende Schallwellen, bzw. der am Ohr wirkende Schallwechseldruck, versetzen das Trommelfell in Schwingungen. Diese Schwingungen werden an die Gehörknöchelchen im Mittelohr und anschließend in das Innenohr geleitet, um die Informationen der Schallwellen verarbeiten zu können.

Bei einem Menschen ist das Trommelfell etwa 0,1 mm dick und hat eine Fläche von etwa 85mm², von welcher 55mm² den Schall effektiv aufnehmen können.

Anatomie des Trommelfells

Das Trommelfell ist längsoval geformt und, dem äußeren Hörgang gegenüber, leicht schräg gestellt. Seine Membran ist nicht plan, sondern trichterförmig nach innen gezogen. Ihr tiefster Punkt (Umbo, Nabel) befindet sich mittig, an der Spitze des Hammergriffes.

Umgeben ist das Trommelfell von einem Faserknorpelring (dem Anulus fibrocartilagineus), in den es wie bei einem Schlaginstrument straff eingespannt ist. Dieser Faserring ist in einer Einkerbung des umgebenden Knochens (Sulcus tympanicus) eingewachsen.

Der Hauptteil des Trommelfells (Pars tensa, „gespannter Teil“) wird wiederum in drei Schichten unterteilt: die äußere Epithelschicht (Stratum cutaneum), die stabile mittlere Faserschicht (Lamina propria) sowie die innere Schleimhautschicht (Stratum mucosum). Der mit dem Trommelfell verwachsene Hammergriff ist durch diesen Hauptteil des Trommelfells zu sehen.

Trommelfell Schaubild

Die knöcherne Umrandung des Trommelfells weist auf der oberen Seite eine Kerbe (die Incisura tympanica) auf. Diese Einkerbung ist durch den oberen, lockeren Abschnitt des Trommelfells (Pars flaccida), auch Shrapnellsche Membran genannt, verschlossen. Dieser Teil besitzt, im Vergleich zum Hauptteil des Trommelfells, keine mittlere Faserschicht.

Die Farbe des Trommelfells wird als gräulich bis perlmuttfarben beschrieben. Die glänzende Oberfläche weist einen charakteristischen Lichtreflex auf.

Die sensible Nervenversorgung des Trommelfells findet über Äste mehrerer Nerven statt. Besonders der Ramus auricularis des Nervus vagus sowie der Nervus auriculotemporalis (ein Ast des Nervus trigeminus) sind hier zu nennen.

Über ein äußeres sowie ein inneres Netz wird das Trommelfell zudem mit Blut versorgt. Für die Blutversorgung der Außenfläche des Trommelfells sind vor allem radiäre Äste der Arteria auricularis profunda zuständig, während die innere Fläche von Ästchen der Arteria tympanica anterior versorgt wird.

Medizinische Untersuchungen des Trommelfells

Mit Hilfe eines Ohrtrichters bzw. eines Ohrmikroskops (Otoskop) können Veränderungen am Trommelfell festgestellt werden, die z.B. mit Erkrankungen des Außen- oder Mittelohrs zusammenhängen.

Darüber hinaus kann mittels einer „Tympanometrie“ der akustische Widerstand des Trommelfells gemessen werden. Das Ergebnis einer solchen Messung ist ein Tympanogramm. Es gibt Aufschluss über den Druck im Mittelohr sowie über die Schwingungsfähigkeit des Trommelfell-Gehörknöchelchen-Systems.

Am Trommelfell kann außerdem die Körpertemperatur gemessen werden, die so genannte Tympanaltemperatur.

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